Als Fasten- und Gesundheitstrainerin begleite ich jährlich um die 100 Menschen durch ihre Fastenwoche. Ich befinde mich also 10 bis 12 Mal im Jahr mit einer Fastengruppe in einem Hotel oder auf Fastenwanderschaft.
Jede dieser Fastenwochen ist einzigartig und fantastisch und hat sich einen eigenen Blogartikel verdient, der natürlich fleißig geteilt wird. Und auch während der Fastenwoche lasse ich die Welt da draußen teilhaben an unseren wunderbaren Fastenabenteuern.
Kein Wunder also, dass der Eindruck entsteht, ich sei ununterbrochen im Fastenmodus. Aber ist das wirklich so?
Wie oft fasten Fastenleiter?
🍎 In der Regel fasten Fastenleiter mit ihren Gruppen nicht mit.
🍏 Die meisten Fastenleiter nehmen sich selbst ein- bis zweimal jährlich eine Auszeit um zu Fasten.
Was mich dazu bewegt hat, diesen Blogartikel zu schreiben
Ganz oft bekomme ich zu hören: „Karin, du kommst ja aus dem Fasten gar nicht mehr raus.“, und; „An dir ist ja eh gar nichts mehr dran.“ Und die meist gestellteste Frage in den letzten Jahren war: „Karin, fastest du jedes Mal mit?“. Dieses Thema schrie förmlich danach, endlich mal ergründet zu werden! 🤩
Definition von Fasten
Bevor wir uns meiner Umfrage widmen, die ich zu diesem Thema gestartet habe, sollten wir unser Verständnis von „Fasten“ auf einen Nenner bringen. Was verstehen wir unter „Fasten“? Während sich der Eine schon als Fastender fühlt, wenn er auf Alkohol, Zigaretten und Zucker verzichtet, bedeutet Fasten für jemand anderen der komplette Verzicht auf feste Nahrung.
Deshalb hier nochmal die Definition von Fasten, wie wir Fastenleiter es an der Fastenakademie nach Dr. Lützner gelernt haben:
Fasten ist der freiwillige Verzicht auf feste Nahrung für eine begrenzte Zeit.
…. bzw. „der freiwillige Verzicht auf säurebildende Lebensmittel“ beim Basenfasten.
Neu dazu kommt jetzt noch das Scheinfasten, das ebenfalls wissenschaftlich fundiert ist. Diese Fastenmethode ist etwas komplizierter. Ich würde das Scheinfasten in eigenen Worten so definieren:
Scheinfasten ist eine freiwillige drastische Kalorienreduktion sowie die Beschränkung auf bestimmte Nahrungsmittel in einer bestimmten Nährstoffverteilung, für eine begrenzte Zeit.
Die Betonung liegt dabei immer auf „freiwillig“ und die „begrenzte Zeit“.
Und noch etwas fällt mir dazu ein:
Fasten ist nicht Hungern –
wer hungert fastet nicht!
Fasten spielt sich nicht nur auf körperlicher Ebene ab. Es muss schon das innerliche Bedürfnis bestehen, sich von allem Überflüssigen zu befreien. Dann wird der Verzicht gar nicht als solcher empfunden, sondern als Befreiung. Nach so einer Fastenkur fühlt man sich daher wirklich kraftvoll und wie neugeboren!

Die 5 Grundregeln des Fastens
In dem Buch meiner Lehrerin an der ggf Fastenakademie, Waltraud Bittner, steht auch folgendes geschrieben: Wer fastet und die folgenden fünf Grundregeln nicht konsequent befolgt, riskiert, dass seine Fastenwoche misslingt oder nicht in Wohlbefinden verläuft.
- Nichts essen, aber viel trinken.
- Die Ausscheidungsvorgänge fördern.
- Bewegungs- und Ruhephasen einhalten.
- Sich von Beruf und Alltag lösen.
- Weglassen, was nicht lebenswichtig ist.
Spätestens jetzt wird es sicherlich für jeden klar sein, dass auch Fastenleiter in der Regel nicht öfter fasten, als andere Menschen, die diese wunderbare Form der Gesundheitsvorsorge für sich entdeckt haben.
Wie oft fasten Fastenleiter?
Nachdem wir definiert haben, was Fasten bedeutet, und welche Grundregeln es für eine erfolgreiche und nachhaltige Fastenkur zu beachten gibt, ist sicherlich verständlich, dass auch für Fastenleiter eine Fastenkur kaum öfter als 1 – 2 x jährlich möglich ist. Nur selten fastet eine Fastenleiterin 3 – 5 x jährlich, und noch öfter wurde bei meiner kleinen Umfrage in der Kollegenschaft gar nicht angekreuzt.

Fasten Fastenleiter mit ihren Gruppen mit?
Nein, FastenleiterInnen sollten während der Begleitung nicht selbst fasten. Der Grund ist einfach: Wer eine Gruppe sicher und kompetent führen möchte, braucht volle Präsenz, Energie und emotionale Stabilität. Fastenleiter*innen übernehmen Verantwortung, beobachten den Gesundheitszustand der Teilnehmenden und sorgen für eine geschützte, vertrauensvolle Atmosphäre – das gelingt am besten, wenn sie selbst nicht im Fastenprozess sind.
Professionelle, verantwortungsvolle Führung einer Gruppe hat Priorität vor persönlicher Erfahrung, oder dem „Dazu-gehören-wollen“ der Fastenleiterin.
Ich gebe zu, ich wollte es mir lange nicht nehmen lassen mit meinen Fastenwandergruppen mitzufasten. Zum einen war es mir ein großes Bedürfnis „dazu zu gehören“, zum anderen wollte ich mir keine zusätzliche Woche Zeit nehmen für meine persönliche Fastenwoche. 6 x habe ich also mit meinen Fastengruppen im Rahmen meiner Fastenwanderung rund um den Neusiedlersee mitgefastet, aber damit habe ich aufgehört.
Auch beim meinen Fastenwanderungen faste ich nicht mehr mit. Stattdessen hänge ich mich vergnügt ans Ortsschild und bin zu 100% für meine TeilnehmerInnen da. 😅

Aber bei meinen Basenfastenwochen esse ich zusätzlich gesunde Säurebildner, und stelle sicher, dass ich meinen Körper mit der optimalen Kalorienmenge versorge.
Eine kleine Ausnahme gibt es allerdings noch: Bei meiner bevorstehenden allerersten Scheinfastenwoche werde ich mit der Gruppe mitfasten, weil mir die Erfahrung des Scheinfastens noch fehlt.
Jetzt kommts: Das verblüffende Ergebnis meiner Umfrage
Bevor ich mich an die Offenbarung meiner persönlichen Fastenroutine machte, wollte ich es genau wissen. Zu oft hatte ich die Frage gehört: „Karin, fastest du jedes Mal mit?“ Ich wollte wissen, welche Meinung all die Menschen da draußen wirklich von mir haben. Wissen die Leute die mich kennen auch über meine Fastengewohnheiten Bescheid? Und welchen Eindruck haben all jene, die mich nicht persönlich kennen? Denken sie wirklich, ich sei Dauerfasterin?
Ich startete also eine kleine Social Media Umfrage. Und tatsächlich haben sich dankenswerter Weise 54 Personen beteiligt. (davon 41 via Instagram Story Umfrage, der Rest mittels Kommentare auf Facebook, Instagram und WhatsApp).
Nachstehend siehst du mein 4-seitiges Instagram-Posting, die Story-Umfrage und meine Auswertung.






Tatsächlich wurde ich von 11% als Dauerfasterin eingestuft! Der Rest ist sich verblüffender Weise exakt zu gleichen Teilen uneinig. Von 1 bis 8 x jährlich fasten traut man mir also alles zu.

Traraaaa! Die große Offenbarung! So oft faste ich wirklich.
🥳 Tatsächlich faste ich selbst nur 1 – 2 x jährlich!
Ich faste seit 2002 jährlich 1 x nach der klassischen Heilfastenmethode nach Dr. Buchinger / Dr. Lützner, und in den letzten Jahren zusätzlich 1 x nach einer sanfteren Methode wie Basenfasten oder Scheinfasten. (Scheinfasten probiere ich erstmals von 13.-19.12.2025 aus.)
Natürlich kommt es auch vor, dass ich zwischendurch Fastensachen ausprobiere wie „1 Tag ohne Essen im Urlaub„, aber das zähle ich hier nicht dazu. Es ist natürlich auch kein „Fasten“ wenn ich kein Fleisch esse, dann dann wäre ich tatsächlich seit 14 Jahren Dauerfasterin. Auch meine ganz natürliche lange Essenspause über Nacht von mindestens 14 Stunden zähle ich nicht als „Intervallfasten“. Ich schaue da auch nicht auf die Uhr, sondern esse wenn ich Hunger habe.
Zuletzt habe ich im Mai 2025 nach Buchinger gefastet, und zwar im Rahmen meines Fastenradelns rund um den Neusiedlersee.

Meine persönliche Gesundbleibe-Strategie
Fasten ist meine jährliche Grundreinigung.
So wie ein großer Frühjahrsputz im Haus.
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Zwischen den Fastenzeiten lege ich meinen Fokus auf einen gesunden Lebensstil.
Das sind die täglichen kleinen Handgriffe im Haushalt, das „Ordnung halten“.
Dazu gehören ausgewogene Ernährung genauso wie ausreichend Bewegung, Schlaf, Wasser, Entspannung, Lachen, Freude, Trommeln… das Leben genießen und glücklich sein!
Ja, und auch Ungesundes gehört bei mir dazu… aber das ist eine andere Geschichte. 😉
Wer sein Haus sauber hält, braucht nicht so oft Großputz machen.
Dankeschön! 💕
Ich möchte mich vor allem bei allen ganz herzlich bedanken, die sich in irgendeiner Form an meinen Umfragen beteiligt haben! Durch eure Teilnahme habt ihr diesen spannenden Blogartikel erst möglich gemacht!
Ich bin die lebensfrohe Burgenländerin, die gerne 104 Jahre alt werden möchte, und das bei guter Gesundheit! Und Juchuuu, mehr als die Hälfte habe ich bereits geschafft! 🤸🏼♀️ Und weil alleine alt werden sicherlich nicht so lustig ist, habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, richtig viel Freude am gesunden Lebensstil in der Welt zu verbreiten. 🤩 Auf dass wir gemeinsam gesund & fit alt werden können! 🍎
Mehr über mich erfährst du hier.
